Unsichere Passwörter: Eine unterschätzte Gefahr
Passwörter müssen sicher sein – aber was bringt das, wenn Sie zu kompliziert sind, dass man sich diese einfach nicht merken kann?
Die Folge aus dem Dilemma ist, dass viele Menschen unsichere Passwörter nutzen, um ihre persönlichen Daten vor Diebstahl
zu schützen. Würden Sie Ihr Portemonnaie einfach offen in der Bahn liegen lassen, ohne es im Blick zu behalten? Denn genau
das sollten Sie auch im Internet nicht tun.
Da unser Leben heutzutage immer mehr online stattfindet, steigt auch die Anzahl an persönlichen Daten, die wir über das Internet
teilen. Gleichzeitig steigt natürlich auch das Risiko, dass genau diese sensiblen Daten in die Hände von Kriminellen geraten.
Dass dadurch immenser Schaden verursacht werden kann, blenden viele Internetnutzer einfach aus. Weshalb sichere Passwörter
so wichtig sind und wie Sie sich diese einfach merken können, erfahren Sie im Folgenden. Mehr Tipps gibt es im Passwort-Artikel
auf PrivacyTutor.
Darum sollten Sie nur sichere Passwörter nutzen
Je sicherer ein Passwort ist, je schwieriger wird es für Kriminelle, es zu hacken. Klingt erst einmal einleuchtend. Und natürlich sind
1234, passwort oder das eigene Geburtsdatum keine sicheren Passwörter. Es dauert nicht mal eine Minute, bis ein Hacker es geknackt
oder besser gesagt erraten hat.
Mit speziellen Programmen versuchen Hacker täglich, auf tausende von Konten zuzugreifen. Diese Programme versuchen ganze
Wörterbücher, um sich in ein Konto einzuloggen. In nur wenigen Minuten werden unzählige Wörter ausprobiert. Einfache Wörter wie
Frühling werden dann natürlich sehr schnell geknackt.
Ein geknacktes Problem ist schon schlimm genug, aber hinzu kommt, dass viele Menschen ein Passwort für mehrere oder sogar all ihre
Konten nutzen. Kriminelle haben dann auf einen Schlag Zugriff auf unzählige sensible Informationen über Sie. Der Schaden, den sie
damit anrichten können, kann gravierend sein.
Dennoch befinden sich unter den Top 10 der am häufigsten genutzten Passwörter Zahlenkombinationen wie 12345, passwort oder hallo.
Solche Passwörter sind alles andere als sicher und sollten umgehend durch sichere ersetzt werden!
Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass die meist gehackten Passwörter 2019 123456, 123456789 und qwerty waren. Auch password, sämtliche
Zahlenreihen von 1-10 und abc123 finden sich auf der Liste.
Anleitung: Sicheres Passwort in nur wenigen Minuten erstellen
Wenn Sie ein sicheres Passwort erstellen möchten, sollten Sie grundlegend so viele Zeichen verwenden wie möglich. Je länger ein Passwort ist,
je sicherer ist es. Sie sollten mindestens 10 Zeichen verwenden – gerne auch mehr.
Im besten Fall besteht ein Passwort aus Zahlen, kleinen Buchstaben, großen Buchstaben und Sonderzeichen. Diese sollten zufällig und ohne
eine Reihenfolge oder Ähnliches verwendet werden. Programme, die Passwörter knacken, basieren auf Logik. Handeln Sie also unlogisch!
Wichtig ist, dass Sie auch sichere Passwort nur einmal und nie für mehrere Konten oder Webseiten verwenden. Wird es trotz hohen
Sicherheitsmerkmalen geknackt, ist so dann nur ein Account betroffen.
Bei einigen Webseiten bekommen Sie bei der Registrierung ein voreingestelltes Passwort zugeschickt, mit dem Sie sich erstmalig anmelden können.
Dieses sollten Sie danach umgehend durch ein sicheres ersetzen. Man kann nie wissen, wer alles Zugriff auf dieses Passwort hatte.
Nutzen Sie eine Passphrase, um ein sicheres Passwort zu erfinden
Wenn es Ihnen schwerfällt, sich all Ihre Passwörter zu merken, können Sie auf eine Passphrase zugreifen. Die soll Ihnen zum einen helfen, ein
sicheres Passwort zu erstellen und zum anderen dazu beitragen, dass Sie sich das Passwort merken können.
Eine Passphrase ist ein Merksatz, mit dem Sie ein Passwort erstellen. Sie merken sich den einprägsamen Satz und können daraus stets Ihr Passwort
ableiten.
Ein solcher Merksatz könnte so aussehen:
Mein Bruder Thorben liebt den Sommer, meine Schwester Martina kriegt schnell einen Sonnenbrand.
Nun nehmen Sie die Anfangsbuchstaben der Wörter und formen daraus das Passwort MBTldSmSMkseS. Nun können Sie das Passwort noch mit
Sonderzeichen verstärken. Dafür können Sie das l durch ein ! ersetzen oder das S durch ein $.
Es ergibt sich das sichere Passwort MBT!d$m$Mk$e$, das Sie sich dank der Passphrase einfach merken können. Benötigen Sie sehr viele Passwörter,
sollten Sie aber aufpassen, dass Sie mit den Phrasen nicht durcheinander kommen.
Das sollten Sie bei der Passworterstellung unbedingt vermeiden
Bei der Passworterstellung gibt es einige Dinge, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Dazu zählen beispielsweise jeglich Zahlenreihen. 12345,
123456789 oder 345678 sind unsicher und können sogar ohne Hacker-Programme erraten werden. Selbiges gilt für Buchstabenfolgen wie abcdefg oder
Tastaturmuster wie qwerty oder yxcvbnm.
Auch wortwiederholungen wie hallohallo oder passwortpasswort sind nicht sicher. Auch wenn Sie mit Sonderzeichen ergänzt werden, wird auch
!passwortpasswort? Nie ein sicheres Passwort!
Bei der Passworterstellung sollten Sie außerdem auf jegliche persönliche Daten verzichten. Das eigene Geburtsdatum oder der Name der Schwester
können leicht recherchiert werden und sind nicht sicher.
Wenn Sie ein sicheres Passwort erstellt haben, sollten Sie es niemals notieren. Weder auf Klebezetteln noch in einem Buch oder gar in einem Word-Dokument.
Dort sind sie nicht sicher! Wenn Sie Ihre Passwörter unbedingt speichern möchten, sollten Sie auf Dienste zurückgreifen, die genau dafür gedacht sind.
Mit Passwort Manager nie wieder Passwörter vergessen
In einem Passwort Manager können Sie Ihre Passwörter sicher speichern. In speziell gesicherten Datenbanken werden die eingegebenen Passwörter
gespeichert und können jederzeit von Ihnen abgerufen werden. Solche Dienste sind im Gegensatz zu schriftlichen Passwortlisten wirklich sicher.
Sie sind speziell geschützt und der Inhalt kann oft nur über eine 2-Faktor-Authentifizierung abgerufen werden. Eine wirklich sichere Lösung für die
Aufbewahrung Ihrer Passwörte
Autorenbox von Alex:
Alexander Baetz ist ein 23 Jahre junger, leidenschaftlicher Weltenbummler und arbeitet in einem Start-up. Seitdem er 2018 seinen Bachelor in
Wirtschaftsinformatik abgeschlossen hat, beschäftigt er sich mit der Privatsphäre im Internet. Was er dabei gelernt hat, zeigen er und seine Freundin
Lena auf PrivacyTutor.
…. mit freundlicher Genehmigung unserer Partnerfirma Privacy Tutor.
Rolf Ament
GF AGS IT-Service GmbH